HLF3 (Hilfeleistungsfahrzeug Größe 3)

Das HLF 3 wurde im Jahr 2011 als Ersatz für das verunfallte TLF-A 4000 aus dem Jahr 1991 bestellt. Das Fahrzeug wurde von der Firma Rosenbauer in Linz auf einem Fahrgestell der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg aufgebaut. Es verfügt über eine Einbaupumpe mit einer Förderleistung von 3000l/min bei 10bar mit zusätzlicher Hochdruckstufe für 250l/min bei 40bar. Der Wassertank des Fahrzeugs fasst 4000l Löschwasser. Weiters sind zwei Tanks für Löschmittelzusätze verbaut. Ein Tank fasst 150l synthetisches Schaummittel, während im zweiten Tank mit einer Kapazität von 50l Netzmittel mitgeführt wird. Dieses Netzmittel wird eingesetzt um die Oberflächenspannung des Löschwassers zu reduzieren und somit für besseres Eindringen in feste Brennstoffe zu sorgen. Somit kann mit weniger Wasser mehr Löschwirkung erzielt werden. Beide Zusätze werden durch eine elektronisch gesteuerte Dosierpumpe in einem exakt einstellbaren Mischungsverhältnis dem Löschwasser zugesetzt.

Das Fahrzeug ist gemäß der im Jahr 2011 neu aufgelegten Baurichtline HLF3, welche die Baurichtlinie für Tanklöschfahrzeuge abgelöst hat, ausgerüstet. Weiters konnte durch optimale Ausnutzung des vorhandenen Raums umfangreiche Zusatzausstattung für die besonderen Bedürfnisse unserer Wehr untergebracht werden. Besonders hervorzuheben sind:

* 3 Stk Atemschutzgeräte in 300bar-Technik. Diese Geräte werden üblicherweise mit einer Pressluftflasche getragen und erreichen etwa das Luftvolumen der bisher verwendeten 200bar Geräte. Die Geräte können in wenigen Sekunden auf zwei Flaschen umgerüstet werden, und erreichen somit längere Einsatzzeiten, was sie für Brände in Tunnels, größeren Industriebetrieben und ähnlichem besonders geeignet macht.

* Gasspürgerät MSA Altair 5X: Dieses Gerät erlaubt es, gleichzeitig den Gehalt an explosiven Gasen (Erdgas, Flüssiggas, etc.) sowie die Gehalte an Sauerstoff (O2), Kohlenmonoxid (CO), Kohlendioxid (CO2) und Schwefelwasserstoff (H2S) zu bestimmen. Somit können die wesentlichen für Bevölkerung und Einsatzkräfte potentiell gefährlichen Gase rasch und zuverlässig bestimmt werden.

* Wärmebildkamera: Dieses Gerät ermöglicht es dem Atemschutztrupp, auch in verrauchten Räumen zu sehen, und somit sowohl Personen als auch Brandstellen rasch aufzufinden. Weiters wird die Kamera nach einem Brand verwendet, um verbliebene Glutnester aufzuspüren.

* Schlauchhaspel: Die am Heck angebrachte absetzbare Schlauchhaspel ermöglicht es einem einzelnen Feuerwehrmitglied, in kürzerster Zeit eine Zubringleitung von einem bis zu 160 Meter entfernten Hydranten auszulegen.

* Schadstoffausrüstung: Das HLF3 führt eine Vielzahl an Abdicht- und Auffangmaterialien mit um einen Schadstoffaustritt stoppen zu können. Weiters werden Schutzanzüge der Schutzstufe 2 (Schutz vor flüssigen Schadstoffen) mitgeführt. Um die Schutzanzugträger nach dem Einsatz wieder dekontaminieren zu können ist auf dem Fahrzeug auch die Ausrüstung für einen provisorischen Deko-Platz (Reinigungswanne, Bürsten, Saugtücher etc.) aufgepackt.

* Straßenwascheinrichtung: Um nach Überschwemmungen die Straßen effizient reinigen zu können ist ein abnehmbarer Waschbalken vorhanden.

Funkrufname:Tank 3 Wilhelmsburg
Marke/Typ:MAN TGM 18.340 4x4
Leistung:340PS
Baujahr:2012
Besatzung:1:6