Die Ausbildungsprüfung Atemschutz wurde vom Nö. Landesfeuerwehrverband eingeführt, um den einzelnen Feuerwehren die Möglichkeit zu geben, die Ausbildung ihrer Atemschutzgeräteträger unter einsatzähnlichen Bedingungen objektiv beurteilen zu können, und den Mitgliedern zusätzliche Motivation für die im Atemschutzdienst unbedingt erforderliche Drillausbildung zu geben. Die Prüfung kann in drei Schwierigkeitsstufen durchgeführt werden, nach jeweils zwei Jahren Wartezeit kann ein Feuerwehrmitglied zur nächsten Stufe antreten. Auch die Feuerwehr Wilhelmsburg nahm dieses Angebot an, und so nahmen nach umfassender Vorbereitung am 12. April zwei Ausbildungsgruppen mit gesamt sieben Mitgliedern an der Abnahme der Ausbildungsprüfung in der Stufe Bronze in der Feuerwehrzentrale St. Pölten teil.
Jede Ausbildungsgruppe setzt sich aus einem Gruppenkommandanten sowie dem aus drei Personen bestehenden Atemschutztrupp zusammen. Die Prüfung erfolgt mit eigenem Fahrzeug und eigenem Gerät, da es ja besonders wichtig ist, dass die Mitglieder die eigene Gerätschaft rasch und sicher handhaben können. Die Ausbildungsprüfung besteht aus den vier im Folgenden beschriebenen Stationen:
1) Ausrüsten: Nach dem Befehl des Gruppenkommandanten muß der Trupp binnen 160 Sekunden vollständig ausgerüstet und einsatzbereit sein. Hierbei wird vor allem auf die Sicherheit geachtet. Die Schutzbekleidung muß perfekt sitzen und darf keine unbedeckte Hautstelle erkennen lassen. Jeder Träger muß sein Atemschutzgerät gemäß Vorgaben überprüft haben. Die Atemschutzmaske muß dicht anliegen. Der Trupp muß alle erforderlichen Geräte mitführen. Im gegebenen Zeitrahmen ist die Erfüllung der Vorgaben nur durch hartes Training erreichbar, aber genau die erreichte Geschwindigkeit kommt im Ernstfall einer vom Feuer eingeschlossenen Person zugute.
2) Menschenrettung: Binnen 500 Sekunden nach dem Einsatzbefehl muß eine Person in einem verrauchten Zimmer gefunden und in Sicherheit gebracht werden. Dabei trifft der Trupp auch auf Behälter mit gefährlichen Substanzen, die dem Gruppenkommandanten korrekt gemeldet werden müssen. Bei dieser Station liegt besonderer Wert auf dem Eigenschutz des Trupps und der schonenden und raschen Rettung der bewusstlosen Person.
3) Innerhalb von 300 Sekunden ist eine Hindernisbahn mit einer Löschleitung zu überwinden. Auch hier wird vorgegangen, als würden sich die Hindernisse in einem mit Hitze und Rauch gefüllten Raum befinden. Besonderer Wert wird auf die gegenseitige Sicherung im Trupp gelegt.
4) Nach Einsatzende sind die Geräte wieder einsatzbereit zu machen. Hier kommt es darauf an, das Atemschutzgerät korrekt und vollständig zu überprüfen, um dem nächsten Träger wieder ein sicheres Gerät zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig hat der Gruppenkommandant sein theoretisches Wissen bei einer Befragung zu beweisen.
Die beiden Ausbildungsgruppen
Wilhelmsburg 1:
Gruppenkommandant: OBI Dietmar Völk
Atemschutztruppführer: HBI Rudolf Schenk
Atemschutztruppmann 1: OFM Gregor Wadura
Atemschutztruppmann 2: FM Sandra Prerovsky
Wilhelmsburg 2:
Gruppenkommandant: V Mario Mooshammer
Atemschutztruppführer: OBI Dietmar Völk
Atemschutztruppmann 1: LM Michael Lengauer
Atemschutztruppmann 2: FM Christoph Kovac
konnten die Prüfung erfolgreich ablegen und erhielten vom Prüferteam neben Urkunde und Leistungsabzeichen noch eine besondere Belobigung für die gute Vorbereitung und Ausbildungsarbeit.