Atemschutz Heißausbildung Stufe 4

11.10.2022

Am Dienstag, den 11.Oktober 2022 fand die Atemschutz Heißausbildung der Stufe 4 in Obergrafendorf statt. Sieben Mitglieder der Feuerwehr Wilhelmsburg-Stadt haben die Möglichkeit genutzt um ihr Wissen und Können unter Beweis zu stellen.

In Niederösterreich gibt es insgesamt 6 Stufen, die jedes Feuerwehrmitglied absolvieren kann:

  • Begonnen wird mit der Stufe 1, also mit den Gewöhnungsübungen mit Atemschutz in der eigenen Feuerwehr.
  • Stufe 2 ist das Modul Atemschutzgeräteträger und wird durch geprüfte Lehrbeauftragte im Bezirk durchgeführt.
  • Stufe 3 ist die erweiterte Atemschutzausbildung, in dieser wird das Mitglied nach erfolgreich bestandenem Modul mit den Geräten und Taktiken der eigenen Feuerwehren vertraut gemacht.
  • Stufe 4 ist die Heißausbildung in gasbefeuerten Wärmegewöhnungsanlagen, in welcher Hitze, Rauch und Feuer simuliert werden kann.
  • Stufe 5 ist ähnlich wie Stufe 4, jedoch handelt es sich hierbei um eine Heißausbildung in einer feststoffbefeuerten Wärmegewöhnungsanlage.
  • Stufe 6 kann nur im Ausland absolviert werden und ist die Heißausbildung in einer Rauchdurchzündungsanlage.

Vor Beginn der Ausbildung gab es für die Mitglieder der Feuerwehr Wilhelmsburg-Stadt einen kurzen Theorieteil und Praxisteil zum richtigen Verhalten und Vorgehen im Innenangriff und eine Unterweisung bevor es zur Wärmegewöhnung in den Container ging.

Mit Atemschutzgerät ausgerüstet begaben sich alle gemeinsam in die Wärmegewöhnungsanlage und konnten unter Zuhilfenahme der Wärmebildkamera die Temperaturen messen. Hierbei konnte eine enorme Hitze mit einer Temperatur bis zu 400°C festgestellt werden. Nach dem ersten Praxisteil wurden die Mitglieder in drei Trupps eingeteilt. Ein Trupp besteht meist aus Truppführer, Schlauchtruppführer und einem Truppmann und jede Position musste durch jeden beübt werden.

Über das Dach des Containers ging es über die Wendeltreppe mit Hilfe eines C-Rohres zum Innenangriff, wo es mehrere Aufgaben abzuarbeiten galt. Vor Beginn des Löschangriffs war es wichtig sich für das Vorgehen in der Wärmegewöhnungsanlage eine Schlauchleitung zu legen. Bei all den Aufgaben war stets ein Ausbilder dabei, der die ganze Situation beobachte.

Der erste Brand war bei einer Gasflasche, die abgekühlt werden und vom Truppführer abgedreht werden musste. Nachdem das Feuer erlosch (dies wurde von außen durch einen weiteren Ausbilder geregelt), ging es weiter durch den Container zu einer Türe. Mittels richtiger Technik und Kommunikation musste die Tür geöffnet werden. Der Truppführer öffnete für einige Sekunden die Türe, während der Schlauchtruppführer mehrere Male die Umgebung dahinter kühlte um sich ein Bild zu machen. Dahinter erwartete plötzlich dem Trupp ein "Flash Over" und es galt sofort zu reagieren. Die oberen Luftschichten mussten sofort mit dem Hohlstrahlrohr gekühlt werden, bevor es zum nächsten Brandherd ging. Bei der letzten Station galt es zwei Objekte gleichzeitig zu löschen. Nachdem "Brand Aus" gegeben wurde, ging der Trupp zur Ausgangssituation zurück und wechselten die Rollen im Trupp.

Zu guter Letzt gab es nach erfolgreichem Bestehen der Übung eine Nachbesprechung mit dem Ausbilder, der die ganze Situation im Container beobachtet hat. Alle Trupps konnten die Übung in der gasbefeuerten Wärmegewöhnungsanlage erfolgreich bestehen.